Der Insider





Guter Platz bei stürmischem Wetter: Gökkaya im Archipel von Kekova
11.11.2009

Gök bedeutet Himmel und kaya Felsen, also Himmelsfelsenhafen – schöner kann eine Bucht kaum heißen. Bei der Ansteuerung müssen die verschiedenen Klippen beachtet werden, die in den Seekarten wegen des kleinen Maßstabes nicht zu erkennen sind.

Yachten ankern vor dem ehemaligen Restaurant auf 4–6 m Wassertiefe. Der Grund besteht aus gut haltendem Schlick. Raum zum Schwojen ist genügend vorhanden. Weitere schöne Ankerplätze gibt es in den Nebenbuchten. 2009 wurde rund um das Restaurant an der südwestlichen Festlandseite gebaut, aber es war unklar, ob es wieder zum Leben erweckt werden soll. Das Restaurant auf der Insel Asirli war geschlossen und zu einer Ruine verkommen. Panorama: klick

Selbst bei tagsüber auffrischendem Wind ist dieser Platz gut geeignet, das Boot mit einer Ankerwache zurückzulassen, wenn man einen Ausflug nach Myra unternehmen will. Wer ein starkes Dingi dabei hat kann mit diesem bei ruhigem Wetter zur Mündung des zur 2,5 sm entfernten Flussmündung des Kokar Çay fahren, wo es eine neue Schutzmole gibt und bereits Taxen für die Weiterfahrt nach Myra warten. Man sollte für Hin- und Rückfahrt mit dem Taxi einen Pauschalpreis ausmachen.


Andriake oder Andraki (36°13,5’N 029°56,4’E) heißt der Ankerplatz direkt vor der Flussmündung nordöstlich von Gökkaya Limani. Bei ganz ruhiger Wetterlage kann man neben der Schutzmole auf beliebiger Wassertiefe ankern. Der Sandgrund hält ausgezeichnet. Bei rauherem Wetter, vor allem Nachmittags, gibt es wenig Schutz vor Wind und Seegang, die Fahrt nach Myra sollte deshalb in den frühen Morgenstunden stattfinden. Vom Anlegen am zum Kai ausgebauten östlichen Flussufer wird abgeraten, da hier vor allem Ausflugsboote, Gulets und Fischer dicht gedrängt liegen.

Alternativen zur Besichtigung von Myra sind entweder die Bucht Üçagiz odeer die Setur Marina in Finike.

Andriake war der Hafen von Myra. Er konnte mit einer Kette zum Meer hin abgesperrt werden. Der Apostel Paulus, der an vielen Orten an der türkischen Küste entlang die Spuren seiner Missionstätigkeit hinterlassen hat, bestieg im Hafen Andriake im Jahre 60 ein Schiff zu seiner letzten Seereise in Richtung Rom, wo er nach langer Gefangenschaft enthauptet wurde.


Die Besichtigungsfahrt nach Myra dauert drei bis vier Stunden und schließt den Besuch der Kirche des heiligen Nikolaus ein, der hier im 4. Jahrhundert Bischof war. Er wurde in Patara geboren und war Schutzpatron der Kinder, Seefahrer und – Seeräuber.

Über Demre (Kale), Zentrum des türkischen Gemüseanbaus in riesigen Gewächshäuserhalden, kommt man nach Myra, einst bedeutende lykische Stadt. Außer dem großen römischen Theater sind vor allem die Felsengräber sehenswert, die dicht übereinander gestaffelt in die steile Felswand gemeißelt und reich mit Reliefs und Figuren geschmückt sind. Das antike Theater ist vor allem wegen seiner wunderbaren Masken in Stein sehenswert.


Sollte es nach Rückkehr auf dem Ankerplatz in der Andriake-Bucht zu unruhig werden, kann man nach Gökkaya Limani ausweichen, nach Finike weitersegeln oder die für uns schönste Bucht in diesem Revier aufsuchen, die Karaloz-Bucht.


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