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2016: Wiedersehen mit Ceren = siehe weiter unten September 2016 Das Märchen von der kleinen Steg-Prinzessin Ceren
August 2007: Gemütlich sitzen wir vor der alten Mauer des verfallenen byzantinischen Anwesens und bekommen - während der Ziegenbraten im Feuer schmurgelt - folgende Geschichte zu hören: Vor einigen Tagen war Hüseyin Simsek, Direktor des Marmara Kollleg aus Istanbul als Gast auf einer Gulet in der Bucht und hat Ceren kennen gelernt. Wie wir ist er vom Charme und der sprühenden Intelligenz des Kindes entzückt. Ergebnis des munteren Gespräches, das wohl auch eine kleine Prüfung gewesen ist, ohne dass Ceren etwas davon gemerkt hat: weil das Kind so überdurchschnittlich fähig und sprachbegabt ist, muss es gefördert werden und eine gute Schulbildung bekommen. Dem Kolleg-Direktor ist schnell klar, dass die Eltern kaum in der Lage sind, von dem was das Restaurant nach Abzug der hohen Pacht (ca 30.000 EUR pro Saison) abwirft, den Schulbesuch ihrer Kinder auf einem gehobenen Kolleg zu bezahlen. So schlägt er vor, den Kollegbesuch der kleinen Ceren aus dem Fundus zur Förderung begabter Kinder zu bezahlen, den die Schule für solche Fälle aufgelegt hat. Wouh! Im September 2007 fahren Mama und Tochter zusammen nach Istanbul, besichtigen das Kolleg, beziehen ein kleines 3x3 Meter großes Zimmer, hängen ein paar Bilder auf - dann reist Mama wieder ab. Familie und Freunde sind gespannt wie das clevere Aschenputtel aus dem kleinen Dorf Sögüt auf der Loryma-Halbinsel den Übergang in die Großstadt und aufs Internat schaffen wird. Von den Eltern hat sie jede moralische Unterstützung - die beiden sind stolz auf ihre kluge und quirlige Tochter. Alle versichern sich gegenseitig ständig des großen Glücks, das die Kleine hat und hoffen, dass sie durchhält und nicht vor lauter Heimweh schon nach wenigen Wochen wieder nach Hause will. Bei unserem Kennenlernbesuch darauf angesprochen warf sie entschlossen den Kopf zurück und sagte: "Yok - istiyorum!" (- nein, ich will!). Juni 2008: Wieder sitzen wir an der alten Mauer vor der roten Fahne mit dem Bild Atatürks und wollen wissen wie es Ceren geht. Mama Sengül strahlt: "Iyi, çok iyi!". Die ersten Monate bis November habe es viele Tränen gegeben - im fernen Istanbul und hier im Dorf. Aber jetzt habe Ceren es geschafft, sie sei in allen Fächern gut (sie holt die Zeugnisse und zeigt sie uns) und habe inzwischen auch einige Freundinnen. "In zwei Wochen sind Sommerferien, dann kommt sie nach hause in die Bucht", strahlt Sengül. Ganz bestimmt locke sie dann wieder die Yachten an den Holzsteg... Ceylan, die große Schwester, knetet den Teig für's täglich frische Holzofenbrot und strahlt: "Wir sind alle sehr, sehr glücklich!" Winter 2009 Nun ist es endgültig: das Loryma Restaurant wird entweder geschlossen oder bekommt einen neuen Pächter. Der Vermieter wollte zu viel Miete haben (die Gerüchtküche munkelt von 30.000 EUR). Das konnte der kleine Familienbetrieb nie und nimmer erwirtschaften. Papa Muhammet wird wieder als Kaptan auf einer Gulet anheuern und Mama Sengül wird mit der großen Tochter Ceylan wieder ins Buchten-Tücher-Mandel-Geschäft-mit-dem-Ruderboot einsteigen. Inshallah hält Ceren in Istanbul durch. Wir drücken ihr ganz fest die Daumen. Im Sommer 2012 ist Ceren zu den Sommerferien wieder in Bozukkale und hilft ihrer Mama und Schwester Ceylan beim Verkauf von Tüchern und Gewürzen. Und im Dezember 2012 erreicht uns folgender Bericht von Skipper Patrick Niederhauser über die aktuelle Situation im Loryma-Restaruant - es geht also gut weiter: klick 15. August 2014 Wir sind wieder einmal in Bozukkale und machen am Steg der Ali Baba Restoran fest. Kaum ist die Muring durchgesetzt und die Achterleinen gesichert, kommt Ceren um die Ecke gedüst. Auf einem Holzboot wie immer, voll beladen mit Tüchern, Kleidern und Thymian-Honig. Wir begrüßen uns herzlich und erinnern uns an den Beginn von Cerens Märchen im Sommer 2007. Folgendes erzählt sie in ihrem allerfeinsten Englisch: (demnächst) 2016: Wiedersehen mit Ceren |