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- | Erythrai und das verlorene Orakel der Sibylle von Carla Winkler-Mayer 09.09.2014 So kam es, dass mich die Cesme Halbinsel nicht nur als Segelparadies interessierte, sondern auch was diese Küstenregion an antiken Stätten zu bieten hat. Zumal Çesme der Hafen des antiken Erythrai war. Irgendwann hörte ich dann auch, dass es in der Antike eine Sibylle dort gegeben haben soll die den Untergang von Troja vorausgesagt habe. Meine Neugier war geweckt In der weitläufigen Bucht vom Hafenstädtchen Ildiri bleibt das Boot zurück und ich mache ich mich auf den Weg durch den alten Ortskern. Malerische Ecken lassen mich sehr oft innehalten auf meiner Suche nach dem Hinweis, der mich zu der antiken Stätte Erythrei führen soll. Es geht leicht hangaufwärts, die Häuser schauen über die Ildiribucht hinüber zu den vorgelagerten Inseln und in der Ferne bis nach Chios. Dann endlich ein Schild! Ich bin auf dem richtigen Weg. Die Besiedlung nimmt ab und ich laufe auf einer Traktoryolu (nicht asphaltiere Straße) in Richtung Osten. Äcker gehen in Olivenhaine über. Eine herrliche und ursprünglich anmutende Landschaft. Es bleibt mir keine Zeit für weitere Betrachtungen, denn auf der linken Seite gelange ich an ein rustikales Gebäude in dessen Mauerwerk auch antike, behauene Steine mit verarbeitet sind. Diese Verbindung von‚ alt und neu‘ sieht man häufiger in der Türkei, besonders im Dunstkreis von Ausgrabungen! Vor dem Gebäude erstreckt sich ein großer Platz bestückt mit einigen Tischen und den altbekannten türkischen Kaffeehaus-Stühlen, alles aus Holz welch eine Überraschung. Gegen die Sonne hat man den Platz mit Palmwedeln abgedeckt. Anscheinend handelt es sich um ein Kaffeehaus/Restaurant, dem ich am liebsten sofort einen Besuch abgestattet hätte. Doch das ist nicht der Anlass meines Ausflugs.
Auf meiner Entdeckungstour durch die Ausgrabungen genieße ich immer wieder den herrlichen Ausblick in alle Himmelsrichtungen und besonders hinüber zur Ägäis. Vergeblich suche ich nach einem Hinweis auf die Sybille. Leider Fehlanzeige! Nun dann statte ich eben dem Kaffeehaus einen Besuch ab und hoffe auf ein Orakel aus dem Kaffeesatz! Der Wirt erzählt mir, dass er das Restaurant von seinem verstorbenen Vater übernommen hat und er bisher als Kapitän zur See fuhr. Seine Pläne, wie er das Restaurant ausstatten und betreiben möchte, lassen hoffen, dass er damit ein kleines Stück von der typisch türkischen Gastronomie wieder aufleben lassen wird.
Was braucht man für eine Wandertour auf dem Karischen Weg: |
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