Der Insider

Navionics-Karte


Lücken in Navi-Apps in der Ägäis
11.09.2014

Immer mehr Crews, auch Chartersegler sind mit dem eigenen Tablett oder Handy und Navi-App auf Törn unterwegs. Die gut gemachten, handlichen Helfer verleiten dazu, die Papierkarte irgendwann achtlos unter Deck liegen zu lassen. Ein Fehler, wie zwei Beispiele aus Griechenland belegen.

Seekarte

Dabei steht die Warnung immer plakativ bei jedem Start fast jeder Navi-App auf dem Bildschirm: „Dieses Programm ist nur eine Navigationshilfe, ersetzt nicht eine amtliche Seekarte... etc.“

Aber man kennt das ja: Gelebte Praxis und Vernunft sind manchmal zwei paar Schuhe.

So auch dieses Jahr bei einem Törn: Von einem Ankerplatz vor dem Ort Kardamyli am Peleponnes sollte es nur mal eben zur nächsten Bucht gehen, keine halbe Seemeile. Die Karte liegt unten verpackt in der Navi-Ecke, die Crew ist noch nass vom Baden. Da reicht doch eben der Griff zum Tablett, kurz die Tiefe gecheckt. Ergebnis: 5 Meter, passt doch dicke. Motor an, Kette hoch und langsam zur Durchfahrt getuckert. Plötzlich wird das Wasser s e e e e h r  türkis, die ersten Steine tauchen auf, das Echo springt von sieben auf fünf, dann vier, dann drei Meter. Gang raus rückwärts eingekuppelt – Rumms. Zum Glück stand die Yacht schon vorher fast. Schwein gehabt, wie man so sagt.

Zur Fehleranalyse anschließend die zwar auch nicht amtliche, aber sehr gute griechische Sportbootkarte rausgeholt. Fein säuberlich prangt dort verzeichnet der eine Stein mit 1,8 Metern Tiefe. Es gibt sie also, die Ungenauigkeiten der elektronischen Karten. Benutzt hatten wir die Navionics App für Android, die Karte war frisch für den Törn herunter geladen.

Ein paar Tage später vor Monemvasia: Dort fehlt gleich der ganze Hafen, den Yachten immer südöstlich der Insel nutzen, in der elektronischen Karte. In den Papierkarten war er mit allen Tiefen korrekt verzeichnet. Vor drei Jahren hatten wir einen ähnlichen Fall mit einem einzelnen Stein an der Nordseite von Korfu.


Solche Ungenauigkeiten sind besonders in der Ägäis möglich, da die Gewässer bekanntermaßen schon seit Jahrzehnten nicht mehr gründlich vermessen wurden. Bei den desolaten Kassen vieler hydrografischer Institute ist damit auch nicht in Kürze zu rechnen. Die Warnhinweise beim Starten der Apps (und auch vieler Plotter, achten Sie einmal darauf!) haben also durchaus ihre Berechtigung. Das Schlimmste daran: Mehrfach habe ich über das Thema schon geschrieben, habe bei Test immer wieder Unterschiede der Apps festgestellt – und trotzdem passiert mir so ein Fehler. Es muss eine seltsame Technik-Gläubigkeit sein, die einen ergreift, wenn auf einem elektronischen Schirm etwas erscheint. So nach dem Motto: Digital = exakt. Nochmal passiert mir das nicht....

Sind Ihnen auch solche Fälle aus der Ägäis bekannt? Wir freuen uns über Hinweise! Einfach die Kommentarfunktion nutzen oder an den Insider mailen.



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