Skipper Tom Gack nach einem windreichen ONEWAY-Törn zum Thema Seekrankheit beim Segeln:
Sea Band und Psychologie - ein gutes Team gegen Seekrankheit
03.07.2013 In unserem Fall (zwei Männer und drei Frauen) hat Sea Band geholfen. Im Kanal zwischen Rhodos und der türkischen Küste hatten wir eine steile unangenehme See - wir wollten gegean nach Bozukkale. Der Wind kam schräg von vorne, die Strömung von achtern, die See war wirklich rauh.
Jetzt passiert es dachte ich, meine arme Heike. Ihr hatte ich einen schönen Törn versprochen und keinen Horrortrip mit Seekrankheit wie schon mal erlebt. Tapfer war sie wieder mit dabei - es hatte mich Monate zuvor viel Überredungskunst gekostet.
Heike hatte für den weiblichen Teil der Crew Sea Band mitgebracht. Ein paar Tage vor dem Törn hatte sie die beiden Bänder schon an beiden Handgelenken getragen und natürlich während der gesamten Dauer des Törns. Brav hatten auch wir nach dem Frühstück in der Ciftlikbucht die Wirkbänder um unsere Handgelenke gelegt, dreifingerbreit unterhalb der Handwurzel, so dass der kleine Linsenknopf an dem verantwortlichen Druckpunkt platziert war. Heike, der es ja schon bei gemütlicher Autofahrt über Land mulmig wird, war es bisher nur einmal schlecht geworden: auf der Strecke zwischen Göcek und Ekincik mussten wir ohne Wind bei einer fiesen Welle motoren, so dass das Boot stark gerollt und gestampft hatte.
Jetzt im Kanal von Rhodos kam es drauf an! Und siehe da: Nix passierte, trotz heftiger See, alles war in bester Ordnung, Heike war entspannt und strahlte. Ich sprach ein Dankgebet zu Allah und die Hersteller von Sea Band. Ab jetzt war Heike immer fröhlich mit dabei, vor allem wenn wir unter Vollzeug segelten und die wunderbare ONEWAY graziös durch die Wellen glitt.
Ich denke, die Kombination von den Sea Bands und unserer guten Bordpsychologie haben das bewirkt! Eine gute Stimmung an Bord, kein Stress, kein Meilenzwang und gute Freunde mit dabei - plus Sea Band, das war es. Wir redeten so intensiv über den wahren und den scheinbaren Wind, die Kurse zum Wind, Rudergehen, Segelsetzen, Reffen, Trimmen und Knotologie - da war war kein Platz mehr für aufkommendes Unwohlsein. Auf jeden Fall, waren unsere Sea Band-Trägerinnen für den Rest des Törns voll seetauglich!
Seekrankheit kündigt sich durch ein leichtes Unwohlsein, Frösteln und ein drückendes Gefühl in der Magengegend an. Gähnen ist oft das erste Warnzeichen. Man fühlt sich müde, reagiert langsamer und wird wortkarg. Das Gesicht wird blass, Stresshormone wie Adrenalin werden ausgestoßen und der Blutdruck steigt.
Im nächsten Stadium kommt es zu kalten Schweißausbrüchen, Schläfrigkeit, geistiger Leere, Lethargie, Kopfschmerzen, Schwindel, Brechreiz und Sodbrennen. Die Gesichtsfarbe wandelt sich von blass zu grünlich. In schweren Fällen kommt es zu extremem Unwohlsein und Erbrechen bis zur völligen Magenleere. Auch schwere Depressionen können auftreten, die sogar zu Selbstmordgedanken führen können.
Anmerkungen von Bobby Schenk:
Hat man kein Mittel zur Hand, wenn es in Kopf und Bauch anfängt zu rumoren, empfiehlt Bobby Schenk diese "Mittel", um die Seekrankheit für eine gewisse Zeit hinauszuschieben:
* Aufmerksam Ruder gehen (ein Autofahrer wird nie "seekrank", wohl aber der Beifahrer!)
* den Horizont fixieren
* im Cockpit auf den Rücken legen, um Sterne zu zählen
* im Salon schnellstens auf den Boden legen (dort sind die Schiffsbewegungen am ruhigsten)
Seekrankheit wird beschleunigt, beziehungsweise ausgelöst durch:
* Heftige Schiffsbewegungen
* Lange Dünung
* Aufenthalt im Vorschiff
* Alkohol in größeren Mengen
* Schlechte Luft
* Küchendünste und Geruch nach Diesel
* Körperliche Anstrengung
* Kälte und Nässe
* Getränke, die auf den Magen gehen (Kaffee, Alkohol, Nikotin, Schlafentzug)
* Angst
* Gespräche über Seekrankheit